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Was ist das Programm SCHULKUNST?
Das SCHULKUNST-Programm des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport ist ein Aktions- und Förderprogramm zur Stärkung der musisch-kulturellen Bildung an den Schulen Baden-Württembergs. In diesem Sinne ist es auch Bestandteil der Kunstkonzeption des Landes. Die für das Programm notwendigen Fördermittel für Ausstellungsreihen, Projekte, Fortbildungsmaßnahmen und Publikationen werden vom Land Baden-Württemberg bereitgestellt. Neben der Förderung der künstlerisch-ästhetischen Bildung von Schülerinnen und Schülern sollen die Projekte und Aktivitäten auch vielfältige Anregungen für die Unterrichtspraxis bieten und die Kooperation mit außerschulischen Institutionen im regionalen, nationalen und europäischen Bereich erweitern und verbessern.
Seit 1986 werden in einer zentralen Landesausstellung des Aktionsprogramms SCHULKUNST einmal jährlich vielfältige Ergebnisse des Kunstunterrichts im Rahmen eines wechselnden Jahresthemas einem großen Publikum vorgestellt. Zahlreiche regionale Ausstellungen an vielen Schulen und in den Landkreisen haben den Weg für diese Landesausstellungen bereitet. Großes Staunen bei der interessierten Öffentlichkeit einerseits, Freude und Stolz bei den beteiligten Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern andererseits sind der Motor des SCHULKUNST-Programms, das bis heute immer neue Einblicke in den Kunstunterricht ermöglicht. Wert und Notwendigkeit der bildnerisch-ästhetischen Erziehung werden dadurch immer wieder vor Augen geführt.
Ziele
Förderung von Kreativität, Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit, Urteilsvermögen gegenüber ästhetischen Problemen, Teamfähigkeit, Selbsterfahrung und Selbstbewusstsein gewinnen als entscheidende Bestandteile der Persönlichkeits- und Charakterbildung junger Menschen immer größere Bedeutung. In diesem Zusammenhang wurde das Förderprogramm mit der Zielsetzung eingerichtet, durch geeignete Maßnahmen und Veranstaltungen den bildungspolitischen Stellenwert des Faches Bildende Kunst zu verbessern und einer breiten Öffentlichkeit Einblick in die Arbeit des Kunstunterrichts aller Schularten und Altersstufen zu geben, um somit dazu beizutragen, die hohen Werte der bildnerisch-ästhetischen Erziehung noch stärker im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Die Arbeit der Kunsterzieherinnen und Kunsterzieher an den Schulen bekommt dadurch einen neuen Stellenwert. Unterstützend können die Originalität und Vielfältigkeit der im Rahmen des Programms vorgestellten Arbeiten und die daraus entwickelten Unterrichtsmaterialien eine breite Anregung für den Kunstunterricht bieten.
Durchführung
Seit der Ausstellungsreihe zum Thema ‚Druckgraphik‘ in den Jahren 1989 und 1990 stellen die Schulen ihre Arbeiten und Projekte im Rahmen eines jährlich wechselnden Schwerpunktthemas vor. Neue Impulse werden in vorangestellten Fortbildungsphasen vermittelt, Inhalte vertieft und mit den Fachlehrerinnen und Fachlehrern schulartübergreifend erarbeitet. Die sich anschließende Arbeitsphase an den Schulen kann dann ihre ersten Höhepunkte in Ausstellungen bei Schulveranstaltungen, in Rathäusern, Banken oder Kunstvereinen finden, bis ein Teil dieser Schülerarbeiten aus den Lokal- und Regionalveranstaltungen in der abschließenden Landesausstellung als breitgefächerter Überblick gezeigt wird. Für alle Beteiligten ist dies Bestätigung und krönender Abschluss für die viele zusätzliche Arbeit.
Die Organisation des SCHULKUNST-Programms übernimmt ein Logistik-Team unter der Leitung eines SCHULKUNST-Referenten, das ab Ende des Jahres 2004 in einem eigenen Zentrum für SCHULKUNST tätig sein wird. Bisher waren diese Mitarbeiter dem LEU (Landesinstitut für Erziehung und Unterricht) zugeordnet und dort auch ansässig und gehen mit dem Wechsel zum Zentrum für SCHULKUNST organisatorisch zum LIS (Landesinstitut für Schulsport) über. Das Team des Zentrums unterstützt die regionalen Aktivitäten organisatorisch, aber auch ganz praktisch mit der Erstellung von Einladungen und Plakaten oder der Bereitstellung von Ausstellungsmaterial. Es plant und veranstaltet darüber hinaus die zentralen Ausstellungen, in denen aus ganz Baden-Württemberg die Ergebnisse zu den Jahresthemen präsentiert werden. Es erstellt Begleitmaterial zu den Fortbildungen, welche die Lehrerinnen und Lehrer in die Jahresthematik einführen und vielfältige Anregungen für den Kunstunterricht geben. Die Ausstellungen und Projekte werden in Publikationen und Handreichungen aufgearbeitet und dokumentiert. Die Publikationen werden von Fachkolleginnen und -kollegen unter redaktioneller Betreuung des Teams erstellt und herausgegeben.
Regionale SCHULKUNST-Betreuerteams, bestehend aus Fachkolleginnen und -kollegen der verschiedenen Schularten, organisieren zusammen mit einem Ansprechpartner der jeweiligen Unteren Schulaufsichtsbehörde die regionalen Ausstellungen und sind wiederum Ansprechpartner für die Schulen eines Landkreises.
Zur Unterstützung dieser Aktivitäten, an denen sich seit 1985 jährlich zwischen 400 und 600 Schulen beteiligen, wurden die Unteren Schulaufsichtsbehörden mit entsprechenden Materialien wie zum Beispiel Bilderrahmen ausgestattet.
Vorbereitung und Beteiligung der Lehrerinnen und Lehrer
Den jährlichen Ausstellungsaktivitäten ist ein Fortbildungsprogramm vorangestellt. Die vier Regierungspräsidien organisieren dabei Akademieseminare für Multiplikatoren sowie schulartübergreifende Regionaltagungen, bei denen das jeweilige lehrplanbezogene Jahresthema des SCHULKUNST-Programms behandelt wird. Der Intention des Programms entsprechend ist diese Fortbildung schulartübergreifend und bezieht Lehrkräfte and Grund-, Haupt-, und Realschullehrer ebenso wie Lehrer des Gymnasiums, der Sonderschulen und der beruflichen Schulen ein.
Unterrichtsarbeit zum jeweiligen Jahresthema
Eine der Hauptaufgaben des Programms SCHULKUNST ist es, neue Impulse für die tägliche Unterrichtspraxis zu geben. In immer neuen Themenbereichen soll die Lebendigkeit der Kunst im Unterricht Wirklichkeit werden. Anhand der Informationen und der Anregungen aus Fortbildungen erarbeiten die Fachlehrerinnen und Fachlehrer zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern innerhalb des Unterrichts im Rahmen des Lehrplans die Jahresthemen. Dabei stellen die Themen an Lehrerinnen, Lehrer, Schülerinnen und Schüler immer wieder neue Herausforderungen und schaffen so ein lebendiges Unterrichtsfach Bildende Kunst. Die im Unterricht entstehenden Schülerarbeiten werden dann in den Ausstellungen einem großen Publikum vorgestellt.
SCHULKUNST weiter gefasst
Neben der zentralen Intention des SCHULKUNST-Programms, durch ausgewählte Jahresthemen neue Anregungen für die Schulpraxis zu geben, wird die Förderung des musisch-ästhetischen Bereichs durch weitere Aktivitäten unterstützt.
Die SCHULKUNST organisiert jährlich etwa 10 Wechselausstellungen im Foyer des Kultusministeriums Stuttgart zu verschiedenen Themen aus dem Kunstunterricht und zu fächerübergreifenden Projekten. Jährlich wechselnde Ausstellungen von Schülerarbeiten werden in den Akademien für Lehrerfortbildung in Calw, Donaueschingen und der Akademie Rotenfels gezeigt.
Zu Messen und Fachtagungen werden Beiträge in form von Ausstellungen geliefert, so zur DIDACTA, zur INTERSCHUL und zur IGA. Das Programm SCHULKUNST unterstützt Ausstellungen und Aktionen im Rahmen der IMTA (Internationale Musische Tage), organisiert mit den jeweiligen Partnern Ausstellungen zu den Musikbegegnungen Sachsen-Baden-Württemberg und zu den jährlichen Benefiz-Konzerten im Stuttgarter Neuen Schloss.
Bei der kreativen Ausgestaltung ihrer Schule können sich Schülerinnen und Schüler aktiv mit ihrem zentralen Lebensraum Schule auseinandersetzen. Deswegen ist auch die Schulhausgestaltung Teil des Programms SCHULKUNST. Das Bemühen um eine gestaltete Umwelt wird hierbei zum öffentlichen Thema. Durch die aktive Teilnahme an der Gestaltung der Schule erfahren und lernen die Kinder und Jugendlichen einen respektvollen Umgang mit Kunst. Deshalb können derartige Projekte einen nicht zu unterschätzenden Beitrag dazu leisten, der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft zusätzliche Impulse und einen neuen positiven Stellenwert zu geben.